Das Team
Projektleitung
Prof. Dr. Eleftheria Paliou
Email: epaliou1uni-koeln.de
Dr. Eleftheria Paliou, Professorin für Computational Archaeology (Archäoinformatik) an der Universität zu Köln, beschäftigt sich mit der Entwicklung und Anwendung von Computermethoden in der Archäologie. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der Untersuchung neuer archäologischer Forschungslinien, die diese Methoden hervorbringen, sowie auf ihrem konzeptionellen Beitrag zur gesellschaftlichen Analyse von Kulturlandschaften und urbanen Umwelten. Ihre Arbeit befasst sich im weiteren Sinne mit der Beziehung zwischen räumlicher und sozialer Organisation in prähistorischen und historischen Kulturen sowie mit der Art und Weise, wie vergangene Gesellschaften ihre Umwelt konzeptualisieren und ihrer Umwelt Bedeutungen zuschreiben.
Dr. Tilman Lenssen-Erz
Email: lenssen.erzuni-koeln.de
Homepage:https://www.uni-koeln.de/sfb389/staff/lenssen-erz/e_lenssen_erz_zur_person.html
Dr. Tilman Lenssen-Erz (verstorben 2023) war Archäologe mit einem Schwerpunkt auf prähistorischer Felskunst in Afrika. In den letzten Jahren verlagerte sich sein wissenschaftliches Interesse von der Felskunstdokumentation und der kontextuellen Archäologie auf die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit indigenen Fährtenlesern. Das führte vom Lesen prähistorischer Fußspuren in französischen Bilderhöhlen (Tracking in Caves, wodurch menschliche Aktivitäten im Pleistozän exakt rekonstruiert wurden) schließlich auch zum Projekt IKAi und dem Schwesterprojekt MPJ. Daneben war er leitend in Projekten zum Forschungsdatenmanagement und digitaler Archivierung (AAArC, SPP Entangled Africa).
Wissenschaftliche Mitarbeiter
Dr. Oliver Vogels
Email: oliver.vogelsuni-koeln.de
Homepage: https://archaeologie.phil-fak.uni-koeln.de/personen/wissenschaftliche-mitarbeiter/projekt-mitarbeiter-innen/oliver-vogels-ma
https://fast.phil-fak.uni-koeln.de/en/mitarbeiterinnen/doktorandinnen/oliver-vogels
Dr. Oliver Vogels ist Archäologe mit den Schwerpunkten prähistorische Felskunst, Jäger-Sammler Subsistenzstrategien, Landschaftsarchäologie und prähistorische Musikkulturen. Seine bisherigen Forschungsarbeiten umfassen die Teilnahme an Felsbilddokumentation und -auswertung (Dâureb/Brandberg (Namibia), Wadi Sura Cave, Ägypten), sowie an archäologischen Ausgrabungen pleistozäner Jäger-Sammler Fundstellen (SFB 806 Projekt B1), und Projektkoordination (SFB 806 Projekt Z1). In seiner Dissertation beschäftigt er sich mit der Frage nach Landnutzungsmustern prähistorischer Jäger-Sammler im Dâureb/Brandberg anhand räumlicher und statistischer Analysen von Felsbildfundstellen.
Dr. Andreas Angourakis
Email: aangourauni-koeln.de
Dr. Angourakis ist in der computergestützter Archäologe tätig, kommt aus einem umfassenden geistes- und sozialwissenschaftlichen Hintergrund und hat sich auf die Simulation sozioökologischer Systeme in der Vergangenheit spezialisiert. Sein Hauptaugenmerk lag auf der Beantwortung der Fragen zum menschlichen Verhalten und zu sozialen Institutionen sowie deren Rolle in der Biosphäre, wie sie in der Geschichte und durch die Archäologie dokumentiert sind. Seine Forschung konzentrierte sich insbesondere darauf, wie soziales Verhalten langfristige historische Prozesse widerspiegelt, besonders solche, die Ernährungssysteme in früheren Kleingesellschaften betreffen. Zu den untersuchten Aspekten zählt auch die Konkurrenz bei der Landnutzung zwischen sesshaften Landwirten und mobilen Hirten (Angourakis et al. 2014), die Kooperation zur Lebensmittellagerung (Angourakis et al. 2015), die Ursprünge der Landwirtschaft und Domestizierung von Pflanzen (Angourakis et al. 2022), die Nachhaltigkeit von Subsistenzstrategien und die Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel (Angourakis et al. 2020, 2022).
Er war auch aktiv daran beteiligt, die Anwendung von Datenwissenschaften in der Archäologie voranzutreiben, wie z.B. multivariate Statistiken zu archäometrischen Daten (Angourakis et al. 2018) und die Verwendung von Computer Vision sowie maschinellem Lernen bei Fotografien menschlicher Überreste (Graham et al. 2020). Derzeit ist er außerdem als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Ruhr-Universität Bochum tätig und beteiligt sich am Leibniz-ScienceCampus "Resources in Transformation'' sowie am Projekt NFDI4Objects.
Indigene Fährtenleser
Jan Tsumib
Traditionell geschulter, professioneller Fährtenleser der Hai//om, wurde in Etosha geboren, bevor er und die anderen traditionellen Bewohner 1954 wegen der Naturpark-Daklaration zwangsumgesiedelt wurden. Arbeitete später als Wildhüter und Fährtenleser für die Parkverwaltung. Ab 2000 Teilnehmer in einem ethnohistorischen Projekt der Universität Köln (SFB 389 ACACIA) zur Geschichte der Hai//om in Etosha.
/Ui Kxunta
Traditionell geschulter, professioneller Fährtenleser aus der Nyae Nyae Region der Kalahari. Zertifiziert als Master Tracker (höchste Stufe) nach dem südafrikanischen CyberTracker System. Über viele Jahre Fährtenleser in verschiedenen Unternehmen zur Trophäenjagd. Arbeitet seit 2013 in dem wissenschaftlichen Projekt Tracking in Caves mit, in dem prähistorischen Fußspuren analysiert werden.
Thui Thao
Traditionell geschulter, professioneller Fährtenleser aus der Nyae Nyae Region der Kalahari. Zertifiziert als Master Tracker (höchste Stufe) nach dem südafrikanischen CyberTracker System. Über viele Jahre Fährtenleser in verschiedenen Unternehmen zur Trophäenjagd. War in den 1990er Jahren Teilnehmer an einer Studie, in der die Verlässlichkeit von Fährtenansprachen untersucht wurde (Ergebnis 95-98% korrekte Ansprache)[1]. Arbeitet seit 2013 in dem wissenschaftlichen Projekt Tracking in Caves mit.
Tsamkxao Ciqae
Traditionell geschulter Fährtenleser der jüngeren Generation aus Tsumkwe. Zertifiziert als namibischer Tour Guide (Level 2). Langjährige Tätigkeit als Guide, heute selbst Betreiber eines touristischen Unternehmens, das Erfahrungen mit traditionellen San-Lebensweisen vermittelt. Neben dem Fährtenlesen trägt er im Projekt (IKAi) die Verantwortung für Übersetzungen und logistische Aufgaben. Arbeitet seit 2013 in dem wissenschaftlichen Projekt Tracking in Caves mit.
N!ani Cwi
Traditionell geschulter Fährtenleser der jüngeren Generation aus der Nyae Nyae Region der Kalahari. Seit 2021 schon im IKAi Projekt dabei. Einer unser wendigsten Tracker mit enormer Ausdauer.
Elie Gǂxao Kgao
Traditionell geschulter Fährtenleser aus der Nyae Nyae Region der Kalahari.
Seit 2021 schon im IKAi Projekt dabei.
Wissenschaftliche Hilfskräfte
Simon Kellers
Email: simon.kellers@uni-koeln.de
Simon Kellers ist Masterstudent an der Universität zu Köln und im IKAi Projekt als studentischer Mitarbeiter für die Cybertracker-Datenbank, Audio- und Videoaufnahmen sowie die Kartierung der Bodenbeschaffenheit in GIS zuständig. Auch kuratiert er die Projekthomepage unseres Projektes sowie des MPJ Projektes. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich der älteren Steinzeit, Archäoinformatik und Grabungstechnik. Seine Bachelorarbeit schrieb er über Gruben aus der Magdalenién Freilandfundstelle Bad-Kösen Lengefeld an deren Grabungsaktivitäten er zwischen 2014 und 2018 beteiligt war.
Assoziierte Forschende
Kaarina Shagwanepandulo Efraim
Email: kaarinaefraimgmail.com
Kaarina S. Efraim, archäologische Kuratorin am namibischen Nationalmuseum in Windhoek. Ihre Forschungsarbeiten haben einen Schwerpunkt auf der Intergration der Öffentlichkeit in das archäologische Forschen. Mit diesem Thema beschäftigt sie sich auch in ihrer Masterarbeit.
Dr. Ute Dieckmann
Email: ute.dieckmannuni-koeln.de
Dr. Ute Dieckmann ist die verantwortliche Wissenschaftlerin in dem von der DFG-AHRC geförderten Projekt Die Histori- sierung von Natur, Kultur und Gesetzgebung im Etosha-Kunene Naturschutzgebiet in Namibia: Vom Wildreservat Nr. 2 in Deutsch-Südwestafrika zum „Kunene-Volkspark“? (Kunene-Etosha-Geschichten).
Außerdem ist sie Anthropologin an der Universität Köln und verfügt über mehr als zwei Jahrzehnte Forschungserfahrung (Ethnographie, Archivierung, Orale Tradition und Livelihoods Enquiry) in Namibia. Sie arbeitete sowohl im akademischen Bereich als auch für namibische und internationale Nichtregierungsorganisationen.
Golda Ha-Eiros
Email: goldahaeirosgmail.com
Golda Ha-Eiros ist leitende Kuratorin für Anthropologie am Nationalmuseum Windhuk.
Sie verfügt über mehr als 10 Jahre Erfahrung im Bereich des Namibisches Kulturerbe und beschäftigt sich leidenschaftlich mit postkolonialer Theorie, der Entwicklung von Kunst und kulturellem Erbe in Namibia. Im Jahr 2019 war sie Gastwissenschaftlerin am Ethnologischen Museum Berlin, wo sie die historische Sammlung aus Namibia erforschte und eine Ausstellung über den kollaborativen Forschungsprozess im Humboldt Forum mitkuratierte. Lesen Sie hier ein Interview mit ihr.
Ehemalige Mitglieder
Dr. Lucia Cobo-Sanchez
Email: lcobosanuni-koeln.de
Dr. Lucia Cobo-Sanchez ist Archäologin mit den Schwerpunkten Prähistorische Archäologie, Jäger-Sammler Subsistenzstrategien und Mobilität, Agent-basierte Modelle und räumliche statistische Analysen sowie räumliche Simulationen. Ihre bisherigen Forschungsarbeiten umfassen die Teilnahme an archäologischen Ausgrabungen in Olduvai Gorge, Tansania (TOPPP Forschungsprojekt) bei denen sie die Grabungsleitung übernahm sowie für die Sammlungen der Archäofaunen zuständig war, sowie Arbeiten am Insitut der Evolution in Afrika (IDEA) in Madrid. In ihrer Dissertation beschäftigte Sie sich mit der taphonomischen und räumliche Untersuchung der archäologischen Fundstelle DS Bed I in der Olduvai-Schlucht (Tansania). Dafür erhielt sie den Tübinger Förderpreis für Ältere Urgeschichte und Quartärökologie 2022 (Meldung zur Auszeichnung mit dem Förderpreis).
Literatur
- Stander, P.E., Ghau, //., Tsisaba, D., ǂOma, //., /Ui, /., 1997. Tracking and the interpretation of spoor: a scientifically sound method in ecology. Journal of Zoology 242, 329–341. DOI: 10.1111/j.1469-7998.1997.tb05805.x
Nächste Seite: Bildergalerie